Bei herrlichen äußeren Bedingungen traten wir Bürgerschützen am 24. Mai 2014 traditionsgemäß am letzten Samstag vor der Kirmes zum diesjähriges Preis- und Königsschießen an.
Nachdem der noch amtierende König Werner Barz mit seinem Adjutanten Jan Klucken an der Windmühlenstraße abgeholt worden war, ging es in der musikalischen Begleitung vom Spielmannszug der Feuerwehr und dem Musikverein zum Hochstand bei Scholten.
Schießwart Norbert van der Koelen hatte bereits den Vogel aufgezogen und Benedikt Mayer die Schießliste aufgestellt. Somit konnte, nachdem Präsident Hermann Voss seine Schützenbrüder begrüßt hatte, das Wettschießen um die Preise sofort beginnen. Begleitend dazu konnte jeder, der denn schon hungrig war, am Grillstand entweder ein Grillwürstchen oder Bauchspeck und ein Nackensteak mit einem Gutschein erhalten. Getränke gab es ohnehin wie immer an der Tränke, nee Theke.
Es war ein großes Fest. Viele Gäste kamen im Laufe des Nachmittages. Auch der diesjährige Festkettenträger Egon Kammann machte mit seiner Wache uns die Aufwartung. Es war sicher die gute Unterhaltungsmusik vom Musikverein, dass sich von einer naheliegenden Wiese eine Schar Rinder angezogen fühlte. Am Ballfangnetz hinter dem Tor machten sie Halt und Hans Zimmermann, den wir schon in Stellung gebracht hatten, brauchte nicht mehr eingreifen. Der Besitzer der Viecher muss die Lage und Hans Zimmermann wohl schnell erkannt haben, er konnte seine Tiere überzeugend bewegen, doch in die sichere Weide zurückzukehren.
Natürlich wurde auch geschossen – und es ging zügig. Mit dem 114. Schuss fiel der Kopf des Vogels und Hauptmann Alfred Hefeker war der 1. Preisträger. Während Adjutant Gerd Aengenheyster dem staunenden Publikum noch eine Langzeitprognose für den 2. Preis erklärte, flatterte hinter seinem Rücken schon 62 Schuss später der linke Flügel zu Boden und Stefan Boßmann war der 2. Preisträger. Etwas länger, nämlich genau 99 Schuss danach, holte Betz Bercker den 3. Preis.
Seit dem Schießen im vergangenen Jahr war klar, dass sich Präsident Hermann Voß keine Sorgen machen musste, ob er überhaupt Bewerber um die Königswürde finden werde. Es gab bereits eine Anwärterliste. Wenn auch nicht alle dort aufgeführten Schützenbrüder wirklich antraten, so gab es zumindest zwei Bewerber: Thomas Nolden und erneut Hermann Voß selber. Es war dann kurz nach 16.00 Uhr als Winfried Janssen aufrief, dass noch weitere Bewerber sich in die Liste eintragen könnten. Kurz vor dem Schließen der Liste trug sich Stefan Passens ein, der von den beiden Mitbewerbern bereits als Adjutant ausgesucht war. Und dann begann ein wirklich spannender Wettbewerb, in dem sich speziell Stefan Passens als „Königsmacher“ profilierte. Er nämlich zerlegte den Rest des Vogels in immer kleinere Teile und gab die Chancen zum Abschuss fast selbstlos weiter. Um 17.26 Uhr war es dann Thomas Nolden, der den kleinen Rest des Vogels von der Stange holte. In großer Begeisterung nahm er die Glückwünsche seiner Schützenbrüder und der inzwischen zahlreichen Gäste entgegen. Mit seinem Adjutanten Stefan Passens erwartet ihn jetzt sicher ein schönes und erlebnisreiches Königsjahr, wie der abtretende König Werner Barz es bei der Übergabe der Kette fast mit Wehmut für seine Königszeit ausdrückte.
Waren wir auf dem Weg zum Schießen schon über den Hoogemittagsweg gezogen, so konnten die wenigen Anwohner in der Person von Reinhold Hentemann zum zweiten Mal unseren Festzug bewundern. Übers Schulgelände ging es zuerst zur Mühle an der Wember Straße zur Residenz des neuen Königs. Beim fröhlichen Umtrunk von Schützenbrüdern und den Nachbarn verging die Zeit dann doch schnell und Hauptmann Alfred Hefeker musste schon mit eindringlichen Worten zum Aufbruch auffordern. Um 20.00 Uhr müssen unsere Umzüge spätestens am Vereinslokal eintreffen. Über die Maasstraße gelangten wir dann doch zeitig zum „Goldenen Apfel“. Aber bevor der Hauptmann die Fahne, den König, seine Schützenbrüder in wohlgemeinten Portionen einrücken ließ, forderte er alle auf ein Geburtstagsständchen anzustimmen, nämlich für Hilde Pesch, die vom Balkon des Hauses die ihr gewidmeten lieben Grüße mit Freude aufnahm. Der Abend im Vereinslokal begann mit der Gratulationscour, zu der die Vertreter der übrigen Schützenbruderschaften und Gilden gekommen waren. Er endete in schöner Geselligkeit. Wann? Das möge man bitte persönlich bei den einschlägig bekannten Freudenträgern nachfragen.
Am Vorabend des Preis- und Königsschießens gab es – wie immer – zur Einstimmung das Klotzkönigschießen. Der Würdenträger dieses Wettbewerbs wurde Theo Lemmen. Er trug dann schon am folgenden Tag voller Stolz und Charme diese Kette, die in ihrer Einmaligkeit schon wieder schön ist. WJ